Was können Sie als Eltern konkret tun?

Ruhe bewahren / Im Gespräch bleiben

Besonders wichtig ist es, mit Ihrem Kind in einem positiven Kontakt und im Gespräch zu bleiben. Suchen Sie ruhige Gesprächssituationen und überfallen Sie Ihr Kind nicht im Streit mit Vorwürfen. Vermeiden sie Drohungen sowie verhörartiges Ausfragen. Signalisieren Sie: „ Ich bin für Dich da und unterstütze Dich“. Respektieren Sie unbedingt die Privatsphäre ihres Kindes und verfallen Sie auf keinen Fall in ein übermäßiges Kontrollieren. Seien Sie Ansprechpartner für Ihr Kind und versuchen Sie trotz aller Schwierigkeiten positive Seiten/Verhalten zu sehen und zu honorieren.

Vertrauen ist schnell zerstört, es wieder aufzubauen kann sehr lange dauern.

Sorgen & Ängste mitteilen

Sprechen Sie in der Ich-Form, wie z.B. „Ich habe den Verdacht, dass Du Cannabis konsumierst und deshalb mache ich mir Sorgen.“ Begründen Sie dabei Ihre Sorge anhand von konkreten Beobachtungen. Stellen Sie dabei nicht zu sehr das Rauschmittel, sondern Ihre Ängste und Sorgen um das Kind in den Vordergrund. Vermeiden Sie es, Ihr Kind ständig mit dem Thema „Drogen und Konsum“ zu konfrontieren, sonst besteht die Gefahr, dass irgendwann eine nur schwer überwindbare Mauer entsteht.

Klare Haltung einnehmen

Hören Sie sich den Standpunkt Ihres Kindes an, auch wenn Sie nicht seiner Meinung sind. Äußern Sie klar Ihre Meinung und vertreten Sie diese auch konsequent. Akzeptieren Sie den gewählten Weg des Jugendlichen, heißen Sie diesen aber nicht gut. Machen Sie vor allem deutlich, WARUM Sie sein/ihr Verhalten nicht tolerieren.
Eltern-(paare) sollten hierbei eine einheitliche Haltung vertreten, bzw. sich möglichst auf Kompromisse einigen, denn der Heranwachsende braucht Klarheit bezüglich der Gültigkeit von Regeln und Konsequenzen. Er muss wissen, was bei einer „Regelverletzung“ auf ihn zukommt.

Grenzen setzen - Freiheiten geben

Machen Sie einerseits klar deutlich, dass Sie den Konsum nicht tolerieren. Schenken Sie Ihrem Kind aber trotzdem genügend Freiraum und Vertrauen. Kinder brauchen sowohl Unterstützung und Zuneigung, als auch Entschlossenheit seitens der Eltern. Diese Eigenschaften dienen Kindern als „Kompass“ zur Orientierung im Wirrwarr der anstehenden Entwicklungsaufgaben und Gefühlen. Um gesund erwachsen werden zu können benötigt der Teenager die Möglichkeit, im Rahmen seiner Fähigkeiten, Verantwortung zu übernehmen und sich ausprobieren zu können.

Vorbild sein

Kinder und Jugendliche erlernen grundlegende Verhaltensweisen im Elternhaus. Das bedeutet nicht, dass Sie perfekt und tadellos sein müssen, aber sprechen Sie aufrichtig und offen auch über Ihr eigenes Konsumverhalten (Alkohol, Zigaretten, evtl. eigene Drogenvergangenheit etc.).

Distanz – für sich sorgen

Ganz besonders wichtig ist: Eltern sind keine Übermenschen! Nehmen Sie sich Zeit für sich und tun Sie sich selbst etwas Gutes, um Situationen von Überforderung durch pfleglichen Umgang mit sich selbst auszugleichen. Zögern Sie nicht, sich Unterstützung bei anderen Eltern, Freunden, sonstigen Vertrauenspersonen oder Fachleuten in einer Beratungsstelle zu holen. Lassen Sie sich nicht entmutigen.

Informieren statt Dramatisieren oder Banalisieren

Informieren Sie sich über die Drogen, die ihr Kind nimmt. Suchen Sie evtl. das Gespräch in einer Beratungsstelle um weitere aktuelle, ausgewogene und möglichst objektive Informationen zu bekommen. Sprechen Sie mit ihrem Kind offen über mögliche Risiken in Zusammenhang mit Konsum, ohne die positiven Wirkungen auszublenden, denn Objektivität in Bezug auf Wirkung und Risiken schafft Glaubwürdigkeit.