Kräutermischungen

Substanz

Kräutermischungen, Räuchermischungen, Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) – es gibt zahlreiche Bezeichnungen für diese neuartigen Drogen. Es handelt sich meistens um eine Kombination aus wirkungslosen Pflanzenteilen und chemisch hergestellten Cannabinoiden. Als Fertigprodukte sind sie unter „Markennamen“ wie Jamaican Gold Extreme, Mary Joy Warning, uvm. vor allem über Internetshops erhältlich.

Die eigentlichen Wirkstoffe in Kräutermischungen stammen ursprünglich aus der Arzneimittelforschung. Dabei handelt es sich um chemisch hergestellte Cannabinoide, die im Gehirn cannabisähnliche Wirkungen auslösen können. Deshalb werden sie häufig als legaler Cannabisersatz vermarktet und konsumiert.

Konsumformen

Rauchen: Kräutermischungen werden wie Cannabis mit Tabak vermischt und in Joints oder speziellen Wasserpfeifen (Bongs) geraucht. Die Wirkstoffe werden dabei über die Lunge aufgenommen und über das Blut ins Gehirn transportiert. Beim Rauchen tritt die Wirkung bereits nach wenigen Sekunden ein und hält je nach Wirkstoff zwischen 30 Minuten und 4 Stunden an.

Essen – Trinken: weniger verbreitet ist der orale Konsum von Kräutermischungen in Form von Tee oder Plätzchen. Die Wirkstoffe werden dabei vom Darmtrakt aufgenommen, weshalb die Wirkung erst nach 30 – 60 Minuten einsetzt, dafür aber ca. 4-8 Stunden anhalten kann.

 

Wirkung

Prinzipiell ähneln die Wirkungen der Kräutermischungen denen von Cannabis, wobei viele Konsumenten wesentlich stärkere Rauscheffekte schildern und deutlich mehr unerwünschte Nebenwirkungen beschreiben. Ebenso wird der Kräuterrausch von Konsumenten oft als „anstrengend“ empfunden, auch immer wieder als unkontrollierbar.

  • Intensivierung von Sinneseindrücken (Musik, Bilder)
  • Verstärkung der aktuellen Gefühlslage
  • Dämpfung der Körperwahrnehmung
  • Verändertes Zeitgefühl
  • Hohe Dosen: Halluzinationen möglich

Aufgrund der hohen Wirkstoffvielfalt tauchen immer wieder auch Kräutermischungen mit ganz anderen Wirkspektren auf (z.B. stark psychiedelisch oder opiatähnlich).

Risiken

Die zum Teil sehr starken Wirkstoffe sind im Hinblick auf gesundheitliche Risiken und Langzeitwirkungen meist unerforscht, ihr Risikopotential ist daher unbekannt. Außerdem schwanken Wirkstoffgehalt und Zusammensetzung zwischen den einzelnen Produkten sehr stark, weshalb Wirkungen und Nebenwirkungen von Räuchermischungen sehr unterschiedlich und schlecht einzuschätzen sind.

Folgende Nebenwirkungen treten häufig auf:

  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Herzrasen
  • Kreislaufbeschwerden
  • Halluzinationen
  • Panikattacken / Psychotische Erlebnisse
  • Bewusstlosigkeit / Filmrisse
  • Starke Abhängigkeitsentwicklung

ACHTUNG: ES GAB NACH DEM KONSUM VON KRÄUTERMISCHUNGEN BEREITS FÄLLE VON ÜBERDOSIERUNGEN MIT TODESFOLGE. DIE VERMUTUNG LIEGT NAHE, DASS BESTIMMTE ZUGESETZTE WIRKSTOFFE DAS HERZ-KREISLAUF-SYSTEM BIS HIN ZUM HERZVERSAGEN BELASTEN KÖNNEN. DA MAN JEDOCH NICHT WEISS, WELCHER WIRKSTOFF AKTUELL IN WELCHEN MISCHUNGEN ENTHALTEN IST, IST BESONDERE VORSICHT GEBOTEN.

Risiken verringern

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wenn Du dich trotzdem dafür entscheidest, informiere Dich gut und wäge Nutzen und Risiko ab. Die Anwendung von folgenden Regeln kann helfen, Risiken zu verringern.

  • Kräutermischungen wirken sehr stark! Rauche nicht, wenn es Dir nicht gut geht oder du schon andere Drogen (inkl. Alkohol) konsumiert hast!
  • Teste dich langsam an „deine“ Dosis ran! Auch bei gleicher Marke kann der Wirkstoffgehalt von Päckchen zu Päckchen  unterschiedlich sein.
  • Pass bei den letzten Krümeln in der Tüte auf! Oft ist die Wirkstoffkonzentration im restlichen Staub wesentlich höher als bei einer frisch angefangen Packung.
  • Dosiere Räuchermischungen deutlich niedriger als Cannabis! Sie wirken in der Regel um ein vielfaches stärker als Marijuana / Haschisch.
  • Bei Unwohlsein nach dem Konsum: Kopf, Nacken und Unterarme kühlen, frische Luft, Gespräch mit FreundInnen, Vitamin C zu sich nehmen.
  • Rauche wenn möglich nie alleine! Notfalls sollte jemand in der Lage sein, Hilfe holen zu können.
  • Solltest du regelmäßig Kräutermischungen rauchen, plane Konsumpausen und halte sie ein!
  • Vaporizer, Wasserpfeifen und Aktivkohlefilter reduzieren die Aufnahme krebserregender Stoffe und somit das Risiko von Atemwegsproblemen. Der Rauch von Kräutermischungen (Trägerstoff und Wirkstoffchemikalie) enthält viele z.T. nicht erforschte und somit unberechenbare Giftstoffe.
weitere Infos

Weitere Informationen findest Du im "Infobooklet Kräutermischungen"  in unserem Downloadbereich.

Außerdem lohnt sich ein Besuch der Webseite www.legal-high-inhaltsstoffe.de