Ecstasy

Substanz

Ecstasy ist die Szenebezeichnung für eine Reihe von Amphetaminabkömmlingen. Hierunter versteht man Stoffe, die in ihrer chemischen Struktur eng mit Amphetamin (Speed) verwandt sind. Ursprünglich wurde nur Methylen-Dioxy-Methyl-Amphetamin (MDMA) als Ecstasy bezeichnet. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre tauchten eine Reihe anderer Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung auf dem Schwarzmarkt auf, so dass heute auch MDA, MDE, MBDB und weitere Verbindungen zu Ecstasy gerechnet werden.

Inhaltsstoffe

Drug-Checking-Analysen der letzten Jahre zeigen, dass auch Wirkstoffe als Ecstasy verkauft werden, die sich hinsichtlich Wirkungen und Risiken deutlich von MDMA unterscheiden. In Deutschland existieren keine handhabbaren Überprüfungsmöglichkeiten, um die Inhaltsstoffe vor dem Konsum im Detail bestimmen zu können. Weder Farbe, noch Form oder Prägung geben zuverlässige Hinweise auf Zusammensetzung oder Dosierung. Man weiß nie, was und wie viel davon die Pillen oder Kapseln enthalten! Das gleiche Aussehen gibt letztlich keine Garantie für gleiche Inhaltsstoffe.

Falls Du Ecstasy / MDMA zu Dir nimmst, checke vorher unbedingt die Pillenwarnungen (z.B. bei Checkit oder Safer Party), für unterwegs ist die KnowDrugs-App super. So kannst Du Hinweise bezüglich gefährlicher Wirkstoffe oder hoher Dosierungen bekommen.

 

Erscheinungsformen

Ecstasy kommt üblicherweise als Tablette in unterschiedlichen Größen, Formen, Farben und Prägungen auf den Schwarzmarkt. Seltener sind Kapseln oder reines MDMA in kristalliner Form.

Konsumformen

Ecstasy wird meist in Form von Tabletten oder Kapseln geschluckt. Seltener ist das Schnupfen von zerriebenen Ecstasy-Tabletten bzw. MDMA-Kristallen.

Wirkung

Die im folgenden beschriebenen Wirkungen beziehen sich auf den Wirkstoff MDMA.

Etwa 20 bis 60 Minuten, nachdem MDMA eingenommen wurde, machen sich erste Effekte bemerkbar. Häufig berichten Konsumenten von folgenden, körperlichen Wirkungen:

  • Kribbeln im ganzen Körper
  • Mundtrockenheit
  • Schwitzen
  • Pupillenerweiterung
  • Beschleunigung des Herzschlages
  • erhöhte Wachheit und Aufmerksamkeit
  • verringertes Hunger- und Durstgefühl
  • Kiefer- und Muskelverspannungen, Zähneknirschen

Nach einiger Zeit treten die psychischen Wirkungen von Ecstasy in den Vordergrund:

  • Euphorie, Glückseligkeit
  • Gefühlsintensivierung, erhöhte Empathiefähigkeit
  • Abbau von Ängsten und Hemmungen
  • starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit
  • Intensivierung der Wahrnehmung (Musik, Licht)
  • gesteigerte Bewegungs- und Tanzlust (trance-ähnlicher Zustand)

Der Wirkungsverlauf hängt sowohl von Dosis und Einnahmeform, als auch von der aktuellen körperlichen und seelischen Verfassung des Konsumenten sowie den äußeren Gegebenheiten ab.

Risiken

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen des Ecstasykonsums zählen:

  • Schwindel, Übelkeit, Brechreiz
  • Innere Unruhe
  • Konzentrationsstörungen
  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • Erhöhung der Körpertemperatur, Überhitzung
  • Muskelzittern
  • Kieferkrämpfe
  • unkalkulierbare Neben-/Wirkungen infolge unbekannter Inhaltsstoffe

Auch wenn Ecstasy nicht körperlich abhängig macht, so stellt der Konsum eine große Belastung für Körper und Psyche dar. Ob der regelmässige Konsum von Ecstasy zu bleibenden Hirn- und/oder Organschädigungen führt, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Auch wenn es noch keine endgültigen Erkenntnisse gibt, dürfte das Risiko vor allem bei hohen Dosierungen besonders hoch sein.

Häufiger Konsum von Ecstasy kann folgende Auswirkungen haben:

  • anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung
  • Magenprobleme
  • Leber- und Nierenschäden
  • Veränderung des Menstruationszyklus
  • Langfristige Konzentrationsstörungen

Die Risiken des Ecstasykonsums erhöhen sich um ein Vielfaches bei:

  • Herzproblemen
  • Leber- oder Nierenschädigungen
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Bluthochdruck
  • psychischen Vorbelastungen
  • Schwangerschaft
Nachwirkungen

In der Regel klingen die Wirkungen nach 3 bis 6 Stunden langsam ab. Danach kann man sich müde, motivationslos, gereizt, traurig oder unkonzentriert fühlen. Der sogenannte »Ecstasy-Kater« kann mehrere Tage andauern.

Gewöhnung

Durch die massive Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin und die verlangsamte Neuproduktion im Gehirn werden bei regelmäßigem Konsum von Ecstasy die gewünschten Wirkungen immer geringer. Eine Dosiserhöhung erhöht die unerwünschten Nebenwirkungen, ohne dass sich die gesuchte Wirkung einstellt. Manche Personen greifen jedes Wochenende zu Ecstasy. Müdigkeit, Erschöpfung und Depressionen können dann die Woche prägen. Um wenigstens
am Wochenende gut drauf zu sein, „muss“ wieder konsumiert werden. Solche Konsummuster können zu einer psychischen Abhängigkeit führen.

Risiken verringern

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wenn Du dich trotzdem dafür entscheidest, informiere Dich gut und wäge Nutzen und Risiko ab. Die Anwendung von folgenden Regeln kann helfen, Risiken zu verringern.

Unter manchen Umständen ist das Risiko, durch den Konsum gesundheitliche oder soziale Probleme zu bekommen, besonders groß. Darum solltest du auf jedenfall kein Ecstasy nehmen wenn...

  • …du noch sehr jung bist. Dein Gehirn entwickelt sich etwa bis zum 18. Lebensjahr besonders stark, weshalb sich Drogenkonsum in dieser Zeit besonders negativ auswirken kann.
  • …du psychische Probleme hast. Drogenkonsum kann bei einer angeschlagenen Psyche unangenehme Wirkungen und ernstzunehmende Erkrankungen wie z.B. Psychosen auslösen.
  • …du unter Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Problemen oder einer Schilddrüsenüberfunktion leidest. Ecstasykonsum belastet den Körpern zusätzlich und kann so zu akuten gesundheitlichen Problemen führen.
  • …du von Epilepsie oder anderen Anfallsleiden betroffen bist. Ecstasykonsum kann das Auftreten von Anfällen auslösen und diese verstärken.
  • …du schwanger bist. Nach derzeitigem Kenntnisstand geht man davon aus, dass Ecstasykonsum während der Schwangerschaft z.B. das Risiko für Früh- oder Fehlgeburten erhöhen kann. 

MDMA-Kristalle können auch über die Nase aufgenommen werden, wobei hier die Wirkung bereits nach 5-15 Minuten anflutet und bei normaler Dosierung 1-3 Stunden anhält. Dazu sollte man die Kristalle zu einem möglichst feinen Pulver aufhacken, damit die scharfen Kanten der Kristalle nicht die Schleimhäute verletzen.

ACHTUNG: keine zerhackten Tabletten sniefen, da sich Füll- und Streckstoffe nicht in der Nase auflösen und sich dort ansammeln können. „Safer-Sniffing“-Regeln beachten!!

Es gibt keinen risikolosen Drogenkonsum. Um dennoch das Risiko von unangenehmen Begleiterscheinungen und  negativen Folgen möglichst gering zu halten, ist es wichtig, die maximale empfohlene Einzeldosis MDMA nicht zu überschreiten:

Erwachsener Mann: max. 1,5mg MDMA / kg Körpergewicht

                                     à Beispiel: Mann, 80kg: 1,5mg x 80 = 120mg MDMA 

Erwachsene Frau: max. 1,3mg MDMA / kg Körpergewicht

                                     à Beispiel: Frau, 60kg: 1,3mg x 60 = 78mg MDMA

Außerdem ist es wichtig, nicht zu früh / zu unüberlegt nachzulegen, wenn die Wirkung mal nicht wie gewünscht eintritt. Es empfiehlt sich, frühestens nach 2 Stunden und maximal einmal die Eingangsdosis nachzulegen. Durch häufigeres Nachlegen erzielt man keine stärkere Wirkung mehr, aber es entstehen mehr Nebenwirkungen / Nervenschädigungen. Stattdessen sollte man regelmäßig Tanzpausen an der frischen Luft einlegen. 

Da Ecstasy illegal auf dem Schwarzmarkt gehandelt wird, gibt es in Deutschland kaum Möglichkeiten, sich über die Zusammensetzung und / oder den MDMA-Gehalt zu informieren. Es tauchen immer wieder Fälle auf, in denen extrem starke Ecstasypillen –oder auch Pillen mit viel riskanteren Wirkstoffen- Probleme bereiten. Aus diesem Grund solltest du dich immer erst vorsichtig an die gewünschte Wirkung herantasten, indem man z.B. erst eine Hälfte / ein Viertel einer neuen Pille antestet. 

Mit Hilfe von Substanztestern, die man in jedem gut sortierten Headshop kaufen kann, kann man sich einen ersten Eindruck davon verschaffen, ob und wieviel MDMA in einer Pille sind. Jedoch gibt es ohne ausführliche Laboruntersuchung keine Sicherheit bezüglich Zusammensetzung und Dosierung.

Falls Du Ecstasy / MDMA zu Dir nimmst, checke vorher unbedingt die Pillenwarnungen (z.B. bei Checkit oder Safer Party). Für unterwegs ist die KnowDrugs-App super.

Eine höhere Dosierung und/oder Mischkonsum mit anderen Drogen (z.B. Alkohol) kann folgende Symptome begünstigen:

  • Unwohlsein
  • Kiefermahlen / Muskelkrämpfe
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Herzrasen, Kreislaufprobleme
  • Schwitzen, Anstieg der Körpertemperatur
  • Schädigung von Nervenzellen im Gehirn

Wenn du spürst, dass du doch zu viel MDMA konsumiert hast, suche einen ruhigen Ort auf und trinke am besten etwas zuckerhaltiges (z.B. Saft, ca. 300 – 500ml / Stunde).  Ein Kaugummi kann helfen, besser mit einem angespannten Kiefer klarzukommen. Sollte der Zustand sich nicht bessern, zögere nicht, einen Rettungsdienst anzurufen.

Außerdem ist es wichtig, sich an den Tagen nach dem Konsum vitamin- und nährstoffreich zu ernähren, um die aufgebrauchten körperlichen Reserven wieder aufzufüllen. 

Da sich Ecstasykonsum sehr stark auf den Serotoninhaushalt (Serotonin = Glückshormon) auswirkt, sind Konsumpausen ganz wichtig. Du solltest nicht mehr als alle 4-6 Wochen MDMA / Ecstasy konsumieren, damit sich zwischen den Konsumphasen dein Serotoninhaushalt wieder regenerieren kann.

weitere Infos

Weitere Informationen findest Du im "Infobooklet Ecstasy"  in unserem Downloadbereich.